Die Gemeinde Polling wurde im Sommer 2016 von einem starken Hochwasser heimgesucht und erlitt große Sachschäden. Unmittelbar nach dem Ereignis leitete die Gemeindeveraltung verschiedene Sofortmaßnahmen ein, darunter auch die Vergabe von Planungsleistungen für ein integrales Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzept am Tiefenbach. Unser Büro hat den Zuschlag für diese Ingenieurleistungen erhalten und arbeitet mit Hochdruck an der Ermittlung der notwendigen Grundlagen und der Untersuchung von verschiedenen Varianten für den Hochwasserschutz.
Die bisherigen Arbeiten umfassen
- die hydrologische Ermittlung der Hochwasserabflüsse mit Hilfe eines Niederschlag-Abfluss-Modells,
- die Berechnung der potentiellen Überschwemmungsgebiete für verschiedene Hochwasserszenarien am Tiefenbach und am Rettenbach,
- die rechnische Ermittlung der hydraulischen Leistungsfähigkeiten und der kritischen Engstellen am Tiefenbach,
- die Untersuchung des Zustands und der hydraulischen Leistungsfähigkeit des Russengrabens,
- die Analyse der Topografie des Einzugsgebietes hinsichtlich möglicher zentraler und dezentraler Hochwasserrückhaltemaßnahmen und die
hydrologische Analyse der Rückhaltewirkungen, - Variantenprüfung von verschiedenen Hochwasserschutzmaßnahmen und Maßnahmenkombinationen,
- Ausarbeitung von Empfehlungen für zusätzliche Sofortmaßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes und für weitergehende
Hochwasserschutz- und vorsorgemaßnahmen, - die Vergabe von geotechnischen Baugrunderkundungen
- sowie die Erstellung eines umfassenden Gewässerentwicklungskonzeptes für alle Gewässer III. Ordnung in der Gemeinde Polling.
Die vorläufigen Ergebnisse zeigen eine sehr gute Übereinstimmung der rechnerisch ermittelten Überschwemmungsgebiete am Tiefenbach und am Rettenbach mit den beobachteten Überschwemmungsflächen im Juni 2016. Die hydrologischen und hydraulischen Grundlagendaten konnten als plausibel und relativ zuverlässig verifiziert werden. Für die Verbesserung des Hochwasserschutzes werden jeweils ein Hochwasserrückhaltebecken am Tiefenbach und am Rettenbach erforderlich werden, zusätzlich sind kleinere dezentrale Hochwasserschutzmaßnahmen in der aktuellen Vorplanung vorgesehen. Die weitere Konkretisierung und Ausplanung der Maßnahmen wird zeitnah in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung und den Fachbehörden erfolgen.
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